Die Versicherungslücke in der Produkthaftpflichtversicherung für den Produkt-Rückruf

Und deren wachsende Bedeutung durch höhere Anforderungen an die Produktsicherheit und den steigenden gesellschaftlichen Stellenwert der Nachhaltigkeit

§ 6 des ProdSG verpflichtet den „Hersteller“ und den „Quasi-Hersteller“ zur Verantwortlichkeit für die Sicherheit seines Produktes. Falls sein Produkt ein „mögliches Sicherheitsrisiko“ darstellt, muss er dieses Risiko bzw. das Produkt vom Markt beseitigen.

Dieses Ziel kann durch folgende Maßnahmen erreicht werden:

• Änderung der Produktgestaltung
• Rücknahme von Produkten aus der Zwischenhandelskette
• Aussenden von Informationen über die korrekte Verwendung von Produkten
• Ändern von Produkten vor Ort, zum Beispiel beim Kunden
• Rückruf von Produkten gegen Ersatz oder Rückerstattung

Der Hersteller muss außerdem die für die Marktüberwachung zuständige Behörde informieren, sobald er weiß oder vermutet, dass von seinem Produkt eine Gefahr für Sicherheit und Gesundheit der Nutzer ausgeht.

Was heißt „unsicher“?

Unsicher ist ein Produkt, wenn ein „vermutlicher Mangel“ vorliegt, der aufgrund von Stichproben festgestellt wurde. Das können

• Konstruktionsfehler
• Produktionsfehler
• Instruktionsfehler oder ein
  
• Rechtsmangel sein
  

Was sind Mögliche Gefahren und Sicherheitsrisiken für Produktrückrufe?

• Drohender Personen-Schaden
• Drohender Sach-Schaden
• z. B. Normabweichungen, Grenzwertüberschreitungen
• Rechtsmangel (z.B. Markenrechtsverletzungen)

Die häufigsten gemeldeten Produktgefahren

Die häufigsten gemeldeten Produktkategorien

Sichere Produkte sind nachhaltiger

Der EU-Gesetzgeber will „Sichere Produkte“ auf dem Markt. Im Rahmen der Environmental Social Governance sind in jedem Fall und in letzter Konsequenz der Hersteller und auch der Quasi-Hersteller hierfür verantwortlich.

Die Haftung und Verantwortung für Produktsicherheit und Produktrückrufe trifft den Hersteller bzw. den Inverkehrbringer

Produktrückrufe kosten Geld – bei Dritten und bei Ihnen!

Für den Rückruf von Produkten fallen bei Dritten und bei Ihnen selbst hohe Kosten an. „Dritte“ können Abnehmer, Zwischenhändler, Endverbraucher und andere Dritte sein.

Ob und in welchem Umfang die Kosten versichert sind, hängt vom Versicherungskonzept ab. Manche Tarife decken nur die Kosten bei Dritten, andere Versicherungstarife umfassen auch den Eigenschaden.

Wichtig zu klären ist auch, ob die Versicherung nur den behördlich angeordneten Rückruf abdeckt oder auch den freiwillgen Eigenrückruf bei vermuteten Mängeln.

Nicht zu unterschätzen sind zusätzlich die ordnungsrechtlichen und strafrechtlichen Konsequenzen. Das Inverkehrbringen von unsicheren Produkten kann ein teures Ordnungswidrigkeitenverfahren nach sich ziehen. Spezialanwälte können außerdem Gold wert sein, wenn es darum geht Ihre Existenz zu verteidigen, weil Behörden Ihren Betrieben untersagen wollen.

Rückrufkosten für Produkte sind standardmäßig nicht versichert, kosten Ihren Gewinn und belasten die Reputation!

In der Produkthaftpflichtversicherung sind Kosten für Produktrückrufe ausdrücklich ausgeschlossen!

Auch kommt die Betriebshaftpflichtversicherung hierfür nicht auf, da auch hier Aufwendungen, die im Zusammenhang mit einem Rückruf von Erzeugnissen geltend gemacht werden, nicht versichert sind.

Wenn Sie Hersteller oder Quasi-Hersteller von Lebensmitteln, Getränken, Nahrungsergänzungmitteln oder Kosmetika sind, sollten Sie Ihre Produkthaftpflichtversicherung um die Deckung für Produktrückrufe erweitern. Auch für Hersteller von Medizinprodukten der Klasse I bieten wir vorteilhafte und günstige Lösungen an.

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